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Anker

Die Urform aller Anker ist der so genannte Stockanker. Er besteht im Wesentlichen aus dem Ankerschaft, zwei Seitenarmen, an deren Enden sich Flunken befinden und dem so genannten Stock. Fällt der Anker auf Grund, sorgt der Stock dafür, dass sich der Anker dreht und eine der Flunken in den Boden eindringen kann. Die Haltekraft des Stockankers basiert auf Gewicht und Form. Beides macht ihn jedoch für Schlauchboote, offene Sportboote und kleine Kajütboote ungeeignet. Um mit Stockankern die gleiche Haltekraft beispielsweise eines Pflugschar-Ankers zu erreichen, muss er beträchtlich (um mehr als das Doppelte) schwerer sein.
Weiterhin kann sich die Ankerleine an einem der Arme verfangen, so dass der Anker über den Boden schliert und sich nicht eingraben kann.
Aufgrund seiner schlanken Flunken ist der Stockanker für weiche Ankergründe wie Schlick oder Sand nur bedingt geeignet. Zwar kann sich eine der Flunken eingraben, durch die kleine Fläche erreicht sie jedoch nur geringe Haltekräfte.

Auf steinigem Boden und in Seegras sind die schlanken Flunken dagegen von Vorteil. Hier sorgt die Hakenform für mittlere bis gute Haltekräfte.

Ankertypen

Typ

Stockanker

Pflugschar-Anker

Platten-Anker

Draggen-Anker

Wirkung durch

Gewicht und Form

Form

Form

Gewicht und Form

Haltekraft auf:

Sand

schlecht

gut

gut

mittel

Kies

schlecht

gut

gut

schlecht

Ton

schlecht

gut

gut

schlecht

Steine

gut

mittel

mittel

gut

Seegras

mittel

schlecht

schlecht

mittel

Schlick

schlecht

gut

gut

mittel

Geeignet für Bootstyp 

große Yachten

Kajütboote und mittlere Yachten

Kajütboote und mittlere Yachten

kleine Boote

Sonderformen 

Bohrinselanker: Dieser Ankertyp wird auf Sportbooten nur selten eingesetzt und muss gut eingegraben werden.

Bügelanker:
Gleiches Prinzip wie Pflugschar-Anker jedoch mit feststehendem Schaft. Vorteile auf Steinböden.

Bruceanker: Im Prinzip und der Wirkungsweise auch ein Pflugschar-Anker. Aufgrund der großen Flächen gut auf Sandböden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf Sportbooten weit verbreitet ist der Pflugschar-Anker auch CQR (Coastal Quick Release)-Anker genannt. Seine Wirkungsweise beruht mehr auf der Form, denn auf seinem Gewicht.
Aufgrund der Pflugschar-Form gräbt sich dieser Ankertyp durch den Zug der Ankerleine selbsttätig ein und ist speziell in Schlamm oder Schlick nur mit hohem Kraftaufwand wieder zu bergen. Dies ist auch der Grund, warum Pflugschar-Anker oft in Kombination mit einer Ankerwinde (Hand oder elektrisch) gefahren werden. Der Hauptvorteil dieses Ankers liegt jedoch in seinem geringen Gewicht. Im Gegensatz zu anderen Ankertypen wie beispielsweise Stockankern muss er nur halb so schwer sein, um die gleiche Haltekraft zu erreichen.
In der Wirkung von Vorteil, birgt die Anker-Form beim Stauen an Bord jedoch deutliche Nachteile. Pflugschar-Anker lassen sich kaum in herkömmlichen Ankerkästen unterbringen, so dass eine spezielle Befestigung am Bug nötig wird.
Als einer der weniger Ankertypen ist der Pflugschar-Anker für fast alle Bodenbeschaffenheiten geeignet. Lediglich Seegras und Felsen stellen ihn vor Probleme.

Ähnlich wie beim Pflugschar-Anker sorgt auch beim Platten-Anker die Form für den Halt. Er besteht aus einem Anker-Schaft, an dessen unterem Ende eine bewegliche Platte befestigt ist. Je nach Typ ist diese Platte mehr oder weniger spitz zulaufend, so dass sich der Anker im Grund eingraben kann. Meist ist zusätzlich noch quer zur Platte ein Stock befestigt, der den Anker am Grund in eine horizontale Lage bringen soll. Diese Konstruktion nennt man dann Danforth-Anker.
Der Hauptvorteil dieses Ankertyps ist eine gute Haltekraft bei relativ geringem Gewicht. Praktische Versuche zeigten, dass Danforth-Anker auf Sandgrund fast die doppelte Haltekraft eines gleichschweren Pflugschar-Ankers erreichen. Und auch auf anderen Böden wie Kies, Ton oder Schlick erreichen Platten-Ankertypen gute Haltekräfte, so dass sie neben den oben genannten Pflugschar-Typen (CQR) als Universal-Anker gut geeignet sind.

Ebenfalls weit verbreitet, aber nur als Notlösung anzusehen, sind die so genannten Draggen-Anker. Prinzipiell gleichen sie den Stockankern, erreichen ihre Haltekraft also durch Gewicht und Form.
Grundsätzlich bestehen Draggen-Anker aus einem Schaft und vier gleichgroßen Flunken, die sich in der Klapp-Ausführung Platz sparend hochklappen lassen. In weichem Grund graben sich zwei der Flunken ein und sorgen für mittlere Haltekräfte. Auf harten Böden wie Ton oder Kies können die Flunken nur schlecht eindringen, so dass nur geringe Haltekräfte zu erreichen sind. Auf steinigen Böden finden die schlanken Flunken dagegen guten Halt, können sich jedoch verkanten und dann nur noch mit großem Aufwand wieder geborgen werden (Abhilfe siehe Tripp-Leine).
Alles in allem liegt der Hauptvorteil des Klappdraggens in den kleinen Abmessungen. Durch die hochklappbaren Flunken ist er sehr Platz sparend unterzubringen und deshalb speziell auf kleinen Booten beliebt.

Quelle: Anker - Elisabeths Allerleiseite